Weihnachten ist ein Fest, das sich in unzähligen Facetten zeigt – und das überall auf der Welt gefeiert wird. Jedes Land hat seine eigene Art, Weihnachten zu gestalten, mit ganz eigenen Bräuchen, Geschichten und Rezepten. Lass dich von den Traditionen anderer Länder inspirieren und hol dir Ideen, wie du dein Weihnachten in diesem Jahr ein bisschen internationaler gestalten kannst.
Ob Weihnachtsmann, Santa Claus oder Sinterklaas – der Geschenke-Bringer hat viele Namen und Traditionen.
Deutschland: Am 6. Dezember kommt der Nikolaus und bringt Süßigkeiten und kleine Geschenke für Kinder, die brav waren. Man stellt ihm die frisch geputzten Stiefel vor die Tür, die er dann über Nacht befüllt. Zu Weihnachten selbst kommt entweder das Christkind oder der Weihnachtsmann und bringt die größeren Geschenke.
Niederlande: Hier bringt Sinterklaas am 5. Dezember die Geschenke. Er reist mit dem Schiff aus Spanien an und wird von seinem Helfer Zwarte Piet begleitet. Sinterklaas verteilt seine Gaben mit Gedichten und Überraschungen, oft in humorvollen Geschenkverpackungen.
Italien: In Italien bringt La Befana am 6. Januar die Geschenke – eine freundliche Hexe, die auf ihrem Besen fliegt. Sie legt Süßigkeiten und kleine Geschenke in die Socken der Kinder und schwingt sich dann weiter durch die winterliche Nacht.
Spanien: Hier bringen die Heiligen Drei Könige die Geschenke – sie kommen traditionell am 6. Januar und es gibt festliche Umzüge. Die Kinder stellen am Vorabend kleine Schuhe oder Schalen bereit, die die Könige über Nacht mit Leckereien und Geschenken füllen.
USA: In den USA kommt Santa Claus an Heiligabend. Die Kinder hängen ihre Socken am Kamin auf und stellen Milch und Kekse für Santa bereit. Er bringt die Geschenke nachts und hinterlässt oft einen kleinen „Beweis“ seiner Anwesenheit – etwa einen Bissen vom Keks oder eine Fußspur.
In Skandinavien hat Weihnachten viele traditionelle Wurzeln. Schon zur Zeit der Wikinger feierte man um den 21. Dezember das Julfest (auch „Yule“ genannt), das zur Wintersonnenwende stattfand. Diese Zeit des Jahres war wichtig, da die Dunkelheit überwunden und das Licht gefeiert wurde. Die Wikinger entzündeten große Feuer, opferten Tiere und verehrten ihre Götter, um das Licht wieder willkommen zu heißen. Viele dieser Bräuche leben heute in den modernen Weihnachtsfeiern weiter.
Island hat eine ganz besondere Tradition: die 13 Yule Lads. Diese skurrilen Figuren, die an Trolle erinnern, kommen ab dem 12. Dezember jeden Tag einzeln zu den Kindern. Jeder Yule Lad hat einen eigenen Charakter – vom „Türschlager“ bis zum „Topfkratzer“. Die Kinder stellen abends ihre Schuhe in die Fenster. Braven Kindern hinterlassen die Yule Lads kleine Geschenke, während ungezogene Kinder eine Kartoffel finden. Die Lads verschwinden dann wieder, einer nach dem anderen, und kehren schließlich bis zum nächsten Jahr in die Berge zurück.
Tipp: Stell zu Hause auch mal einen kleinen Schuh an die Tür und überrasche deine Familie jeden Tag mit einer kleinen Süßigkeit oder einem Zettel mit einer lieben Nachricht.
In Schweden beginnt die Weihnachtszeit mit dem Luciafest am 13. Dezember. Das Fest feiert die Lichterkönigin Lucia, die in einem weißen Gewand und mit Kerzenkrone erscheint. An diesem Tag verkleiden sich Mädchen als Lucia und Jungen als „Sternknaben“ und tragen Kerzen in Umzügen durch die Städte. In vielen schwedischen Familien werden zur Adventszeit Strohsterne und kleine Figuren aus Stroh gebastelt, die den Tisch und den Weihnachtsbaum schmücken.
In Mexiko beginnt Weihnachten bereits am 16. Dezember mit den „Posadas“. Diese Tradition erinnert an die Herbergssuche von Maria und Josef. In Dörfern und Städten ziehen Kinder und Erwachsene von Haus zu Haus und singen Weihnachtslieder, um Einlass zu bekommen. Am Ende des Umzugs gibt es eine große Feier mit Piñatas – bunten, gefüllten Sternfiguren, die man zerschlägt, um Süßigkeiten und kleine Geschenke zu erhalten. Die Posadas sind ein Fest der Gemeinschaft, bei dem Jung und Alt zusammenkommen.
Idee für zu Hause: Wie wäre es, selbst eine Piñata zu basteln und sie mit kleinen Überraschungen zu füllen?
Weihnachten wird auch in vielen Teilen Afrikas gefeiert – insbesondere in Ländern mit christlichen Gemeinden. Die Feiern unterscheiden sich jedoch stark von denen in Europa. Oft ist Weihnachten ein Fest der Gemeinschaft, bei dem der Gottesdienst und das Beisammensein mit Freunden und Familie im Mittelpunkt stehen. In einigen Regionen ist es üblich, dass die Menschen traditionelle Tänze und Musikaufführungen veranstalten und die Kirchen und Straßen mit bunten Stoffen schmücken.
In Ländern wie Ghana und Nigeria finden große Paraden und Aufführungen statt, bei denen das ganze Dorf oder die Stadt teilnimmt. Besonders wichtig sind hier die kulinarischen Festlichkeiten: Es gibt köstliche Gerichte wie gebratene Hähnchen, Reis und verschiedene Eintöpfe.
Da es in Australien im Dezember Sommer ist, verlagert sich das Weihnachtsfest oft nach draußen. Statt schweren Braten und Kartoffeln stehen Meeresfrüchte, Salate und Grillgerichte auf dem Speiseplan. Viele Australier feiern Weihnachten am Strand und bringen dazu traditionelle Weihnachtshüte und – natürlich – ein Surfbrett mit. In Sydney und Melbourne gibt es jedes Jahr die „Carols by Candlelight“ – eine riesige Veranstaltung, bei der Tausende Menschen im Freien Weihnachtslieder singen.
Tipp für dich: Mach doch mal eine australische Grillparty mit Freunden, um die Vorweihnachtszeit zu genießen. Bereite Fisch oder Meeresfrüchte zu und runde das Fest mit tropischen Früchten ab.
Warum nicht ein paar internationale Weihnachtsleckereien ausprobieren? Hier sind ein paar Vorschläge:
Buche de Noël (Frankreich): Dieser dekorative Schokoladenrollen-Kuchen symbolisiert den Weihnachtsbaumstamm, der einst zu den Festen verbrannt wurde. Ein Highlight, das du in wenigen Schritten selbst machen kannst.
Dreikönigskuchen (Spanien): Ein süßes Gebäck mit einer kleinen Überraschung im Inneren – wer die kleine Figur im Kuchen findet, ist König oder Königin des Tages.
Panettone (Italien): Dieser Hefekuchen mit Rosinen und kandierten Früchten hat eine lange Tradition. Italienische Familien genießen ihn an Weihnachten zum Dessert oder am Morgen mit einem Espresso.
Tipp: Lade Freunde und Familie zu einem „internationalen Weihnachtsbacken“ ein. Jeder bringt ein Rezept aus einem anderen Land mit, und am Ende habt ihr eine köstliche Sammlung.
Heutzutage mischen sich in vielen Ländern alte Bräuche mit modernen Elementen. Während man früher vor allem in kleinen, familiären Runden feierte, wird Weihnachten heute oft als großes Erlebnis gestaltet. Auch ein gewisser Minimalismus ist im Trend: Statt viele materielle Geschenke stehen gemeinsame Aktivitäten im Vordergrund, wie Plätzchenbacken, Spieleabende oder ein Ausflug zum Weihnachtsmarkt.
Einige Menschen legen Wert auf Nachhaltigkeit und entscheiden sich für selbstgemachte oder umweltfreundliche Geschenke. Auch Adventskalender mit selbst gestalteten Überraschungen oder gemeinsamen Erlebnissen gewinnen an Beliebtheit.
Weihnachten auf der ganzen Welt ist so facettenreich wie die Kulturen selbst. Wenn du dich für andere Bräuche und Traditionen öffnest, kannst du dein eigenes Weihnachtsfest mit neuen, spannenden Elementen bereichern und gleichzeitig ein Stück globaler Gemeinschaft erleben.
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